Spiritueller Impuls Diözesanbeirat Dr. Anselm Blumberg
Frauenbund lehnt Einfrieren von Eizellten strikt ab / "Werteverfall"
NEIN zum Einfrieren von Eizellen: Der Diözesanverband Eichstätt des Katholischen Deutschen Frauenbundes lehnt das Einfrieren von Eizellen aus Karrieregründen ab. Wie Eichstätts KDFB-Diözesanvorsitzende Rosalinde Göppel mitteilt, unterstützt der Diözesanverband damit den bundesweiten Aufruf des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB), des Verbands Evangelischer Frauen in Deutschland (EFiD) und der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd).
Diese distanzieren sich ausdrücklich von Bestrebungen wie denen der amerikanischen Konzerne Facebook und Apple, die ihren Mitarbeiterinnen das Einfrieren von Eizellen finanzieren wollen.Wie es in dem bundesweiten Aufruf heißt, werde durch das Angebot, die Eizellen für einen späteren Zeitpunkt der Mutterschaft einzufrieren "eine moralische Grenze überschritten". Göppel fürchtet einen Werteverfall von Mutterschaft und Familie: "Es kann nicht sein, dass Beruf und Karriere Kinder in eine Nischenfunktion abdrängen."
Die gemeinsame Position lautet: "Ein solches Angebot an Frauen, ihre Eizellen für einen späteren Zeitpunkt der Mutterschaft einzufrieren, suggeriert, dass Arbeitskraft und Karriere von Frauen einen höheren Wert haben als die Gründung einer Familie oder die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wir lehnen eine Instrumentalisierung von Frauen zur Steigerung des unternehmerischen Profits ab."
Der KDFB Eichstätt fordert "mehr Partnerschaft in der Erziehung, um auch Frauen Berufsarbeit und Karriere zu ermöglichen", so Göppel. Die Frauenverbände sehen die Gefahr, dass sich die Firmenmitarbeiterinnen durch das Angebot unter Druck gesetzt fühlen "und ihre Lebensplanung aus Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren, den Interessen des Unternehmens unterordnen". Dies dürfe nicht sein. Wichtiger sei vielmehr eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie in Beruf.
Außerdem können Frauen nicht davon ausgehen, dass eingefrorene Eizellen ein Garant für einen späteren tatsächlich erfüllten Kinderwunsch sind. Gesundheitliche Belastungen und Risiken bei diesem Vorgehen müssen stets bewusst sein.
Von Politik und Wirtschaftsunternehmen fordern die evangelischen und katholischen
Frauenorganisationen, dem amerikanischen Beispiel eine deutliche Absage zu erteilen
und in Deutschland mehr Anstrengungen für eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie
und Beruf zu unternehmen. „Die vermeintlich frauenfreundliche Unterstützung ist auf
den zweiten Blick eine Diskriminierung von Frauen und widerspricht ihrer Würde. So
etwas darf es in unserem Land nicht geben“, lautet der Appell an die Verantwortlichen.
Hintergrund:
Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 200.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern in Politik, Gesellschaft und Kirche ein. Weitere Informationen unter www.frauenbund.de.
Der Verband Evangelische Frauen in Deutschland e.V. (EFiD) ist als Dachverband die Stimme evangelischer Frauen in Kirche und Gesellschaft. Die EFiD fördert und unterstützt die Arbeit von und mit Frauen in kirchlichen Bezügen und ermutigt Frauen, in der heutigen Welt als Christinnen zu leben. Mit frauenspezifischer Kompetenz und Sicht setzt der Verband theologische, spirituelle, sozialdiakonische und politische Impulse. Zur EFiD gehören 39 Mitgliedsorganisationen mit insgesamt rund 3 Millionen Mitgliedern. Weitere Informationen unter www.evangelischefrauen-deutschland.de.
Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ist mit rund 500.000 Mitgliedern der größte katholische Verband und eine der größten Frauenorganisationen in der Bundesrepublik. Sie setzt sich für die Interessen von Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft ein. Weitere Informationen unter www.kfd.de.
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