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Rückblick 2022

Veranstaltungen 2022

Ein Wallfahrtsort feiert seine Maria

Raitenbuch: Der Katholische Frauenbund zelebriert das Hochfest „Mariä Himmelfahrt“

Für die einen ein gesetzlicher Feiertag, für die anderen ein ganz normaler Arbeitstag. Mariä Himmelfahrt spaltet gerade den konfessionellen Flickenteppich Weißenburg-Gunzenhausen. Eine der katholischen Hochburgen der Region ist Raitenbuch, wo man am Montag auch den Feiertag groß beging.

Zumal das Fest für Raitenbuch eine besondere Bedeutung hat, ist der Juraort doch seit mehr als 200 Jahren das Ziel einer speziellen Marienwallfahrt. Die konzentriert sich um eine gotische Marienfigur, die um das Jahr 1480 geschaffen und erst Anfang des 19. Jahrhunderts von einem Raitenbucher Geschwisterpaar aus Nennslingen ersteigert wurde.

Seit 1811 pilgern seitdem Wallfahrer zur Kirche St. Blasius. Unter andere machen sich jedes Jahr Gruppen aus Rögling und Tagmersheim in Schwaben auf einen achtstündigen Fußmarsch. Sie erfüllen damit ein historisches Gelübde ihrer Vorfahren. Der Grund dafür ist überliefert. Im 19. Jahrhundert überfiel Schwaben eine Viehseuche. Als die Seuche ausgestanden war, gelobten die Einwohner der beiden Dörfer, jedes Jahr eine Wallfahrt zu der Madonna zu unternehmen.

Insofern Ehrensache, dass man den Festtag der Heiligen Maria in Raitenbuch alljählich besonders intensiv begeht. Für die Frauen des Katholischen Frauenbundes Raitenbuch bedeutet das allerdings immer viel Arbeit. Denn es müssen zunächst die vielfältigen bunten Blumen und Kräuter für die Kräuterbüschel auf dem Feld besorgt und zum Binden vorbereitet werden.

Kurz vor dem Hochamt an Mariä Himmelfahrt werden die Kräuterbüschel vor dem Marienaltar präsentiert. Abbè Innocent weihte zu Beginn des Gottesdienstes die 88 Kräuterbüschel. Stefanie Wittmann wies in den Fürbitten auf die Eigenschaften mancher Kräuter und Blumen hin, so auch auf die tief verwurzelte Ringelblume, die Standfestigkeit geben wolle, auf das gelb leuchtende Johanniskraut, das innere Ruhe und Kraft symbolisiert, aber auch auf die hartnäckige Brennnessel, die für Wehrhaftigkeit steht.

Viele Gläubige nahmen die Kräuterbüschel mit nach Hause und spendeten zum Dank. Der Erlös kommt dem regionalen Kinderhilfswerk FIPS – www.kinderfips.de – zugute. Das helfe Familien mit schwer behinderten und – kranken Kindern in bedrängter Lage, wie die Vorsitzende des Raitenbucher Frauenbundes, Agnes Heiß, am Schluss des Gottesdienstes informierte. Die Spendenhöhe betrug 920,00 €.

Bericht: Agnes Heiß, 1. Vorsitzende Frauenbund Raitenbuch