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Rückblick 2023

„Des hurcht se gurd a“, dachte sich das Vorstandsteam des katholischen Frauenbundes Königstein und lud keinen Geringeren als den Kulturpreisträger der Stadt Sulzbach-Rosenberg, Dieter Radl, ein. Die Oberpfälzer Mundart, „ein eigener Sprachkontinent für Auswertige“, so Radl, lautete das Thema. Im ehemaligen Schulhaus in Kürmreuth – wo Radl nach eigenen Angaben zuletzt vor 56 Jahren als Lehrer zu Besuch beim Amtskollegen Maurer war – freuten sich die Gäste auf zwei Stunden Kulturgut vom Feinsten.

Zunächst legte der Mundart-Poet dar, dass durch die regional unterschiedliche Aussprache der gleichen Worte eine eindeutige geographische Einordnung des Oberpfälzers möglich ist. Obwohl der Oberpfälzer an sich als eher wortkarg gilt, hat seine Sprache dennoch eine enorme Bildhaftigkeit, Ausdruckskraft und Lautmalerei. Trotz „Kurzsprachigkeit“ werden Charaktere, zwischenmenschliche Beziehungen und Situationen treffend beschrieben. Dieter Radl hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Oberpfälzer Dialekt zu erhalten und vorzutragen und dazu auch schon zwei Bücher geschrieben. In Auszügen liest der Dichter Geschichten und Gedichte über Landschaften, wahre „Originale“ seiner Heimatstadt Sulzbach Rosenberg, aber auch Nachdenkliches zu den Problemen unserer Zeit. Selbstverständlich durften lustige Kirwagstanzln, Zungenbrecher, Witze und lausbübische Geschichten nicht fehlen.

In bester Weise musikalisch umrahmte Ben Paulus mit seinem Akkordeon und der Steierischen Harmonika den Oberpfälzer Abend.   

Bild und Bericht: Uwe Guttenberger