Viele kennen die Kunstwerke Sieger Köders: leuchtende Farben, schwebende Figuren, Bilder wie eine Entdeckungsreise… Am 25. Juni machten wir uns auf, um mehr über das Leben und die Werke dieses Priesters und Künstlers zu erfahren.

Unsere erste Station war das Sieger Köder-Museum in Ellwangen. Dort trafen wir auf Annette Bezler, die den Künstler lange Jahre kannte und die Entstehung vieler seiner Werke beobachten konnte. Sie führte uns durch das Museum und brachte uns einige ausgewählte Bilder näher, indem sie uns an ihrem umfangreichen biblischen Wissen und ihrem tiefen Verständnis für die Symbolik der Bilder teilhaben ließ. Selbstverständlich war am Ende der Führung noch Gelegenheit, Fragen zu stellen, noch einmal die Bilder zu betrachten oder im Museumsshop Erinnerungen einzukaufen.

Nach dem Mittagessen im Stadtzentrum von Ellwangen war noch etwas Zeit für einen Spaziergang, bevor wir mit dem Bus weiterfuhren nach Rosenberg. In Rosenberg und Hohenberg wirkte Sieger Köder von 1975 bis 1995 als Pfarrer und bereicherte nicht nur die Kirchengebäude, sondern auch die Umgebung mit seinen Kunstwerken. In der Pfarrkirche „Zur schmerzhaften Mutter“ in Rosenberg bewunderten wir den farbenprächtigen zweiteiligen Flügelaltar sowie die sehr eindrücklichen Kreuzwegstationen. Etwas ganz Besonderes ist das Deckengemälde – eine der wenigen Darstellungen der Gottesmutter als alte Frau.

Gleich gegenüber der Kirche bewirteten uns die Landfrauen aus Hohenberg mit Kaffee und selbstgebackenen Kuchen. So gestärkt konnten wir uns schließlich aufmachen zur letzten Station unserer Fahrt: die Hohenberger Jakobuskirche.

Vor dem Gotteshaus wurden wir von einer Figurengruppe begrüßt, die Pilger auf dem Jakobsweg darstellt – auch dies ein Kunstwerk von Sieger Köder. Außerdem schuf er für den neuromanischen Kirchenbau 28 Bildfenster, die mit ihren feinen Farbnuancen dem Kircheninneren eine besondere Atmosphäre geben. So wie in Ellwangen und Rosenberg begleitete uns auch hier Frau Bezler mit ihrer Sachkunde und ihrer humorvollen Erzählweise.

Wir danken ihr sehr herzlich für diesen ganz besonderen Tag. Durch ihre Erläuterungen war unsere Fahrt mehr als eine Besichtigungstour – wir erlebten Kunst- und Religionsunterricht, Predigt und Gottesdienst zugleich.

Bericht und Bilder: Maria Herler, stellv. Diözesan- und Bildungswerkvorsitzende