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Rückblick 2024

Bildungsreise vom 19.04. bis 21.04.2024 nach Rüdesheim-Assmannshausen im Rheingau

1. Tag:

Nach der Abfahrt um 6 Uhr in Eichstätt und Zustieg um 7 Uhr in Allersberg ging es in einem modernen Reisebus der Fa. Kammerbauer über Würzburg-Frankfurt nach Rüdesheim am Rhein, wo wir pünktlich um 12 Uhr in der Terrassen-Gaststätte „Graf von Rüdesheim“, gegenüber der Drosselgasse, zum Mittagessen erwartet wurden. Gleich nach dem Essen blieb noch Zeit zur freien Verfügung, die von einigen genutzt wurde, um den bekannten „Rüdesheimer Kaffee“ zu probieren. Um 14 Uhr hatten wir in drei Gruppen eingeteilt eine Stadtführung durch die Gassen von Rüdesheim. Es war eine große Möglichkeit, in die Geschichte und die Kultur dieser malerischen Stadt einzutauchen. Die engen Gassen, der „Eiskanal“ und die weltbekannte Drosselgasse, mit dem Glockenspiel im Turm vom „Rüdesheimer Schloss“ begeisterten ebenso wie „Siegfrieds mechanisches Musikkabinett“, einem alten Klavier, welches die Lieder von einer Papierrolle abgespielt hatte. Im Hotel Lindenwirt können Gäste auch in „Weinfasszimmer“ übernachten. 
Um 15 Uhr fuhren wir zu dem bekannten „Niederwalddenkmal“, erbaut 19. Jhd., ein mächtiges Denkmal für die Deutsche Einheit und Identität, eine personifizierte Darstellung für unser Land. Auch Kaiser Wilhelm d. I. und Kaiser Friedrich d. III. sind zu sehen. Der Friedensengel mit dem Schwert nach unten sowie die Germania zieren die beiden Vorderseiten des Denkmals. 
Um 17 Uhr erreichten wir unser ****Akzent Hotel „Berg's Alte Bauernschänke“ in Rüdesheim- Assmannshausen, wo uns schöne Übernachtungszimmer und ein sehr schmackhaftes, liebevoll angerichtetes 3-Gänge Menü erwartete. Ein Gläschen Wein aus der Region brachte den krönenden Abschluss des Tages. 
Der Rheingau ist ein geschlossenes Weinbaugebiet mit ca. 3.000 ha Rebfläche. 84 % der Rebfläche sind mit Riesling bestockt und 11 % mit Blauem Spätburgunder. Rund 280 hauptberufliche Winzer und eine stattliche Reihe renommierter Weingüter bringen ihre Weine selbst auf die Flasche.
2. Tag:
Nach einem reichhaltigen Frühstück Buffet fuhren wir zur Wallfahrtskirche „St. Hildegard“. Auf den Fundamenten des ehemaligen, 1165 von Hildegard von Bingen gegründeten Klosters befindet sich heute die katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Hildegard, nach Brand 1932 bis ins Jahr 1935 unter Berücksichtigung früherer Stilelemente wiederaufgebaut. In der Kirche wird der Hildegardis-Schrein mit den Gebeinen der Heiligen Hildegard von Bingen aufbewahrt. Alljährlich strömen am 17. September, dem Todestag Hildegards, viele Wallfahrer*innen nach Eibingen, um an der Reliquienprozession zu Ehren der Heiligen teilzunehmen. Der Gemeindereferent, Herr Braun, hielt eine Morgenandacht, die spontan durch Organistin Erna Dirschinger, Reiseteilnehmerin aus Monheim, mit Liederauswahl mitgestaltet wurde. Anschließend erläuterte Herr Braun in der Kirchenführung bzw. Vortrag zur Hl. Hildegard von Bingen sehr ausführlich über ihr Leben und Wirken und ihre Stationen ihres Lebens. 
Dann fuhren wir in die Abtei St. Hildegard, wo uns Schwester Hiltrud neben der einstündigen Aufklärung über Gott als Grundlage und Ziel klösterlichen Lebens, auch die Bilder der rechten (südliche) Seitenwand die Heilsgeschichte des Alten und des Neuen Testaments erläuterte. Die nördliche (linke) Seitenwand des Mittelschiffs enthält im mittleren Bogenfries ebenfalls fünf Bilder; die alle die Offenbarung Gottes unter den Menschen – diesmal vor allem aus neutestamentlicher Zeit – zur Darstellung bringen. Auf der Ostwand über der Sakristeitür ist Hildegard selbst dargestellt, mit einem Federkiel in der rechten Hand.
Die eigentliche Führung durch die Abteikirche hatte Sr. Hiltrud, geb. 1941, bekannte Hildegard-Kennerin, anscheinend vergessen und so beendeten wir die seltsame Führung mit Gebet „Vater unser“ und "Gegrüßet seist du, Maria“ und zogen gemeinsam singend mit Vorsängerin Erna Dirschinger zum Lied „Laudato si“ aus der Abteikirche. Im Klosterladen mit Vinothek wurde eine kleine Oase mitten in der Hektik des Alltags geschaffen und besonders Wert wird auf eine gute Qualität der Produkte gelegt. Das Klostercafé wurde gemeinsam mit den Rheingau Werkstätten Rüdesheim des St. Vincenzstiftes / Aulhausen, einer Einrichtung für Menschen mit Beeinträchtigung oder Lernbehinderung, betrieben und ist seit 2020 Inclusionsbetrieb der Abtei St. Hildegard.
Ein unvergessliches Erlebnis war die Rheinschifffahrt zwischen Rüdesheim, Bingen, Loreleyfelsen in Sankt Goarshausen. Von dem hoch gelegenem Besucherzentrum Loreley aus konnten wir bis zur Maid Loreley-Statue spazieren, ein Symbol für Legenden voller Leidenschaft. Es war von dort eine unglaubliche, schöne und romantische Aussicht über das Rheinbett und die schöne Landschaft.
Nach einem köstlichen Abendessen im Hotel klang der Abend mit Musik, Tanz und gutem Wein aus.

3. Tag
Leider der letzte Tag! Nach gutem, reichhaltigem Frühstück wurden die Koffer verladen und unsere Reise führte zum Kloster Eberbach, gegründet im Jahre 1136, bekannt und weltberühmt durch den Film „Der Name der Rose“, der dort gedreht wurde. Es lebten dort der prominenteste Bischofe Burchard v. Worms (11. Jhd.), der Abt Johannes der II zu Nassau (16. Jhd.). Wir hatten eine Führung in 2 Gruppen durch das ehemalige Zisterzienserkloster, wobei wir viel von dem Leben der Mönche und der Geschichte des Klosters erfuhren. Interessant war auch, dass dieses Kloster Eberbach zu den 3 bedeutendsten Zisterzienserklostern Deutschlands zählt. Es wird nur erhalten durch den Weinanbau und durch die vielen Führungen, die seit der Zeit der Filmaufführungen, erstmals am 24.09.1986, erfolgen. Das Kloster gehörte bis zur Säkularisation im Jahre 1803 zum Bistum Mainz, während unser Bistum Eichstätt nur bis zum Jahre 1305 zum Bistum Mainz gehörte.
Anschließend Rückreise über Frankfurt-Würzburg und im Raum Erlangen in Neuhaus genossen wir im Gasthaus „Schmidt Bräu“ ein köstliches Abendessen. Um 18.50 Uhr Ankunft in Allersberg und um 19.40 Uhr Ankunft in Eichstätt. Es waren drei gelungene und perfekte Tage, die wir alle gemeinsam in einer tollen Frauengemeinschaft verbringen durften.

Bericht: Evelyn Braun, Diözesanvorstandsmitglied
Bilder: Sonja Sieblitz